Freitag, 13. August 2021

Doppel(s)pass

Nein, hat nichts mit Fussball zu tun, ich habe nur den Albulapass heute nochmals gefahren. Nun einfach in die andere Richtung und es hat um diese Uhrzeit mit kaum Verkehr nochmals Spass gemacht. Im Bild eines der zahlreichen Eisenbahn-Viadukte der Rhätischen Bahn. Wie es der Zufall wollte, rollte diese sogar ein paar Momente später tatsächlich auch drüber. Das Smartphone (von welchem die Bilder in diesem Blog alle stammen...) hatte ich bereits wieder verstaut, aber die "grosse" Kamera hing noch um den Hals, so konnte ich sie gerade noch erwischen. Mal schauen, vielleicht lade ich ein Bild davon zu Hause dann noch hoch... 🚂 



Nächstes Ziel war der Flüela-Pass. Hier herrschten anders als in den Tälern angenehme Temperaturen von knapp über 20°C. Diese Strecke beinhaltet nur eine Handvoll Serpentinen und leider auch ein paar Baustellen. Alles in allem ist sie aber sehr flüssig und gut ausgebaut mit vielen übersichtlichen Kurven, so dass die Tachonadel häufig während längerer Zeit nicht unter die 80km/h-Marke fiel 😊. 


Auf der Flüela-Passhöhe (2'383 m) war eine Pause angesagt und ein Stück Engadiner-Nusstorte sorgte für den Wiederaufbau des Energiehaushaltes.


 


Von der Passhöhe führte die Route hinunter nach Davos. Dort hatte es natürlich einiges mehr an Verkehr und unendlich viele Schleicher, die ihr Sightseeing besser zu Fuss absolviert hätten. Bei 30°C in voller Töffmontur mit 25 km/h rumtuckern ist jetzt nicht sooooo das Gelbe vom Ei. Aber auch diese rollenden Schikanen waren irgendwann mal überholt und ab dann ging es meist recht entspannt zurück nach Thusis.

Da ich schon vor 14 Uhr wieder zurück beim Camping war (Mittagsruhe 12-14.00) parkierte ich den Töff vor der Schranke. Pünktlich um 14.00 Uhr fuhr ich ihn auf die Parzelle, respektive direkt auf den Anhänger. Exakt in diesem Moment zog eine Gewitterzelle mit lautem Donner in der Nähe vorbei, bei uns reichte es nur für ein paar Tropfen. Dass diese genau dann vom Himmel fielen, als ich die Triumph festzurrte ist irgendwie ein "Klassiker"... 😏. Die Gewitterfront brachte auch für ein paar Minuten starken Wind mit sich. Sehr eindrücklich, wie die teils recht hohen Föhren hier auf dem Platz im Wind bedrohlich hin- und herschwankten und welche Geräuschkulisse sie entwickelten. Aber die stehen schon länger und haben schon manchen Sturm überlebt.

Kurze Zeit später war der Spuk auch schon wieder vorbei und ich schwang mich wieder auf das Zweirad. Jedoch nun jenes ohne Motor, damit auch dieses nicht nutzlos dabei war (okay... auf dem Campingplatz in Gwatt stand es schon für die Wahnsinns-Streck zu den sanitären Anlagen im Einsatz😉).

Also auf den Velowegen die nähere Umgebung erkundet und dabei einen hübschen Reiterhof entdeckt. Die Pferde sahen alle aus, als wollten sie gestreichelt werden oder mindestens Zucker oder "Riebli" haben. Letzteres hatte ich aber nicht dabei und Ersteres müssen andere übernehmen, ich bin heftig allergisch auf Pferdehaare und wollte ja mit dem Velo noch zurückfahren und nicht unter ein Sauerstoffzelt. Anerkennung in Form eines Fotos musste also reichen.




Noch kurz beim Coop Pronto Shop das Frühstück für Morgen geholt, Duschen und zum Abschluss ein echt feines Stück Rindsfilet im Camping-Restaurant gegönnt. Und nun den letzten Abend bei angenehmen Temperaturen vor dem WoMo sitzend geniessen.



Morgen geht es auf den Heimweg und damit geht auch dieses Blog-Kapitel zu Ende. Vielen Dank für's Mitlesen. Bleibt gesund und munter!

Pascal

Donnerstag, 12. August 2021

Ich bin ein Schlüchtling...

Ja, richtig gelesen. Schlüchtling nicht Flüchtling. Naja... Büro-Flüchtling vielleicht schon, aber heute habe ich schon die vierte Schlucht in diesen Ferien besucht. Aber der Reihe nach:

Bei super Wetter gings von Thusis über die Viamala zum Julierpass. Toll und flüssig zu Fahren und um diese Zeit noch mit wenig Verkehr. Kurzer Zwischenstopp am Marmorera-Stausee:


Auf dem Julierpass (2'284 m)


Danach gleich weiter zum Malojapass (1'815 m) mit seinen teils sehr engen Serpentinen (das Postauto muss zweimal ansetzen). Einmal runter, kehren und gleich wieder rauf... 😊


Dem Silser- und Silvaplaner-See entlang wieder zurück...


...und dann die Abzweigung hoch zum ebenfalls schön zu fahrenden Albula-Pass (2'312 m)




Diese Tour war mit 155 km etwas kürzer, entsprechend war ich früh zurück auf dem Campingplatz und gönnte der braven Triumph eine Pause und faulenzte ein bisschen im Schatten der Bäume. Etwas später gab es dann aber noch den angesprochenen Ausflug zur Rofflaschlucht, etwa 15 km von hier entfernt:








Auch kein Riesenmarsch nötig, aber durchaus spektakulär. Hier kann man sogar hinter dem Rhein durchlaufen! Auch noch witzig: Der Zugang zur Schlucht befindet sich hinter dem Restaurant, da die Wirts-Familie den Weg zum Wasserfall eigenhändig in den Felsen gehauen hat. Schwer vergleichbar mit der Aareschlucht, also kommen beide auf Platz 1.


Ich war früh genug zurück, um im Camping-Restaurant etwas zu Essen und danach aus einer für einmal völlig anderen Perspektive einen FCB-Match zu schauen. Nicht vergleichbar mit dem Joggeli, aber irgendwie auch noch cool. Vorallem, wenn der FC Basel dann auch noch so souverän aufspielt (4-0 nach dem 1-2 Auswärtssieg gegen Ujpest aus Ungarn).


Ach ja... ich habe mich hier auf dem Campingplatz mit einer jungen Holländerin angefreundet. Silvia hat nichts dagegen und ich dürfte sie sogar mit nach Hause bringen! Sie heisst Hyska und ist 11 Wochen alt. Und sowas von süss... 😍.



Mal schauen, was morgen das Wetter macht und zu was ich Lust habe. Töff-Ausflug, Faulenzen? Oder mit Hyska spielen? 😉

 

Mittwoch, 11. August 2021

Viva Grischun!

So, heute stand die "Überbrückungsetappe" in's Bündnerland an. Statt via Interlaken, Brünig und Luzern wählte ich die etwas längere Autobahn-Verbindung via Bern und siehe da, auf der gesamten Strecke hatte es weniger Baustellen als auf den 40 km beim Brienzer- und Thunersee. Drei der fünf Baustellen waren trotzdem noch im Kanton Bern. Die scheinen alle Strasse erneuern zu müssen.

Weils so schön und staufrei lief, erfolgte der erste Stopp erst am Walensee:


Danach in einem Rutsch zum schönen TCS-Camping Thusis-Viamala, wo ich einen riesigen Stellplatz bekam und sowohl Wohnmobil, Anhänger und Töff problemlos platzieren konnte. Es hätte locker noch eine WoMo Platz... :-)


Um ca. 15.00 Uhr war alles aufgestellt, der Tag noch jung und da ich schon sooo lange keine Schlucht mehr gesehen habe: Ab zur Viamala! Sie kommt auf Rang zwei, hinter der Aareschlucht und vor der Georges de Trient... ;-)



Zurück am Camping dann ein kurzer Spaziergang zur gleich hinter dem Camping gelegenen Hängebrücke über den Hinterrhein:


Zu Fuss ging es dann noch ins Zentrum von Thusis, wo es eine feine Pizza und ein kühles Bier gab.



Morgen sollen wieder ein paar Pässe fallen. Es ist Sonne und 30°C angesagt, also nicht allzu spät aufbrechen. Für Freitag sind die Prognosen nicht mehr so gut. Mal schauen. Bis jetzt habe ich ja Glück gehabt, auch wenn es heute früh tatsächlich kurz regnete, der Boden wieder nass war und die Vorderräder des Wohnmobils beim Wegfahren bereits etwas durchdrehten. Mit einmal zurücksetzen und gut zureden klappte es dann im zweiten Anlauf und mit festem Boden und den Pneus konnte dann auch der Anhänger noch mitgenommen werden.

 

Dienstag, 10. August 2021

Die Pässe, bitte!

Nein, Ihr müsst keine Ausweise zeigen, um den Blog weiter zu lesen ;-) und ich brauche auch keinen, denn obwohl zu Anfang eine Dreiländertour geplant war (SUI-ITA-AUT) habe ich mich schlussendlich entschieden, in der Schweiz zu bleiben. Irgendwie zu mühsam, fast jeden Tag die neuen Corona-Bedingungen zu studieren, für Italien eine elektronische Anmeldung zu machen usw.

Pässe sind trotzdem gefragt und zwar die Alpenpässe. Gestern vier, heute vier. Aber die heutigen waren dann natürlich schon etwas höher gelegen.

Zuerst ging es gemütlich unter dem Thunersee durch, danach an der Nordseite des Brienzersees via Interlaken auf den Grimselpass (2'165 m). Hier war heute offenbar (trotz Dienstag, aber okay... es sind noch Sommerferien) Holländer-, Wohnmobil- und Velotreff angesagt. So quälten sich immer wieder Gruppen den Berg hinauf. Grund genug, immer mal wieder anzuhalten, eine kurze Pause einzulegen und dann mit etwas Abstand zügig die nächsten Kurven in Angriff zu nehmen. Sich fast im Schritt-Tempo den Pass hinauf zu mühen macht ja nicht wirklich Spass.



Weitaus flotter dann die Fahrt zum nächsten Pass:
Nufenen (2'477 m). Das war eine herrlichen Passage! :-)


Wieder im Tal angekommen: Keine Müdigkeit zeigen und gleich weiter in Richtung St. Gotthard. Aber hier natürlich über die alte Tremola-Strasse mit "Bsetzi-Stai" (für Nicht-Basler: Kopfsteinpflaster!). Hier DARF es rütteln und schütteln! :-)

 


Traditionell gibt es auf dem Gotthard (2'091 m), die Passhöhe noch ein paar Meter höher, als Zwischenstärkung einen Glöpfer (aka Cervela) vom Grill. Auch hier relativ viel Verkehr, da eigentlich immer gut besucht und wohl einige dem Stau vor der Röhre entgehen wollten.


Nach der kleine Verpflegung frisch gestärkt in Richtung Sustenpass (2'224 m). Der war wieder super zu Fahren. Obwohl auf der Passhöhe auch einiges los war, hatte ich sowohl bei der Auf- als auch Abfahrt irgend eine lange "Lücke" erwischt und konnte seelenruhig, aber flott meine Kurven ziehen. 



Da ich auch heute Morgen früh startete, reichte es noch für einen Besuch in der sehenswerten Aareschlucht. Mit einer Länge von 1'400 m (welche ich natürlich auch wieder zurücklaufen musste,,,) schon ein bisschen imposanter als die Trientschlucht gestern...




Von dort bis zurück auf den Campingplatz war dann noch knapp eine Stunde Fahrzeit angesagt. Also halt dummerweise ohne die sieben Baustellen mit minutenlangen Ampeln auf rot. Mitten in der Sonne. Bei den nun angekommenen sommerlichen Temperaturen. Das haben sie sich tatsächlich sehr geschickt einfallen lassen. Ohnehin war heute eine riesige Anzahl Baustellen anzutreffen, der Bauwirtschaft muss es also sehr gut gehen. 

So gestalteten sich die letzten 40 km anstrengender als die 240 km zuvor. Daher doch ziemlich kaputt kurz einen "Flammekueche" bestellt und mit einem herrlich kalten Bier und einer anschliessenden Dusche den Abend eingeläutet. Ein paar Fotos in den Blog geladen. Diesen Text dazu und schon höre ich kurz nach 21 Uhr mein Kissen ganz laut nach mir rufen... ;-)

In diesem Sinne: Gute Nacht allerseits! Morgen wird der Töff aufgeladen, der Anhänger angekuppelt und weiter geht's zum nächsten TCS-Campingplatz in Thusis/GR (Graubünden, nicht Griechenland)

Montag, 9. August 2021

Einmal Wallis und zurück

Nach einem eher kühlen Erwachen (Notiz an mich selbst: Auch im "Sommer" kontrollieren, ob die Heizung im Wohnmobil funktioniert...) hiess es nach einem kleinen Frühstück Abfahrt um 09.00 Uhr in Richtung Jaunpass. Im Simmental hatte es noch etwas Verkehr, den Jaunpass befuhr ich gefühlt fast alleine.

Erster richtiger Stopp war dann in Greyerz...

 

  

...wo ich mir die Gelegenheit eines Besuchs im HR Giger Museum nicht nehmen liess. Interessant, aber ein klein weniger durchgeknallt war der Künstler (1940-2014) vermutlich schon. Nebst seinen berühmten Alien-Vorlagen gefiel mir natürlich auch die kleine Ausstellung zum von ihm gestalteten Plattencover von Debbie Harry's LP "Kookoo" (allerdings bei WEITEM nicht ihre besten Songs...), welche dieses Jahr das 40-Jahr-Jubiläum feiert. Auch schon wieder ein ganzes Stück her...!






Mindestens so sehenswert ist die Giger Bar gleich nebenan:



Weiter ging es dann in Richtung Süden mit einem kurzen Halt bei Aigle...


... und einem Besuch der Trientschlucht:

 

Der begehbare Teil der Schlucht ist in wenigen Minuten absolviert. Danach wollten nochmals ein paar Kurven unter die Räder genommen werden. Zuerst jene des Col de la Croix (schlechter Zustand, eine richtige Schüttelbecher-Strasse, vielleicht heisst er "Croix", weil er bei schlechten Stossdämpfern tatsächlich ins Kreuz geht...?) und anschliessend der Col du Pillon.



Nach einem schönen Viewpoint-Besuch in Saanen...


...ging es dann wieder durch das Simmental zurück nach Gwatt bei Thun


Und wenn man dann nach den rund 270 Kilometern doch schon ein bisschen müde ankommt und zu faul ist, den eigenen Grill anzuschmeissen, gibt's halt einen durchaus feinen Burger im Camping-Restaurant.


Fazit: Ja, es geht noch, auch wenn jetzt 270 km wahrlich kein Marathon sind. Unterarme und vorallem die Nackenmuskulatur waren aber schon besser in Form... :-)