Montag, 30. April 2012

30.04.2012


Nach einer lustigen und mit Talisker abgerundeten "Meisterfeier" mit Mark und der Barmaid Yvonne, welche auch  eine Runde Bier offerierte (weil es mit uns für einmal nicht so langweilig wie sonst wohl üblich war…), trafen sich Mark und ich ein paar Stunden später nochmals zum Frühstück. War es um 5 Uhr morgens – als ich kurz aufwachte – noch klar, regnete es nun ziemlich heftig. Für Mark stand die Rückreise nach Bolton (weit über 300 Meilen) auf dem Programm, mich zog es in die andere Richtung zur Isle of Skye.
Nach einer herzlichen Verabschiedung also die paar hundert Meter zur Fähre unter die Räder genommen und eine halbe Stunde später war ich in Armadale. Hmmmm… 24 Jahre später wieder auf Skye zu Gast und es regnet immer noch! Obs in der Zwischenzeit mal aufgehört hatte? ;-)
Die Prognosen für den Nachmittag waren allerdings nicht schlecht und tatsächlich hörte der Regen dann mal auf. Das mühsamste am Regen war zudem nicht mal der Regen selbst, sondert das blöde rein- und rauszwängen aus dem Regenkombi und säuberliches Schliessen aller Übergänge (Handschuhe, Nacken usw.).
Gerade im Regen hat Skye auf der Westseite fast schon etwas Bedrohliches. Dunkle Gesteinsformationen wechseln sich  mit braunen Heideflächen ab. Irgendwie war ich im gelben Kombi oft der einzige Farbtupfer weit und breit.
Nach einem ganz kurzen Abstecher zur Talisker Distillery stand das Dunvegan Castle auf dem Programm. Hmmm… okay, kann man mitnehmen, aber die £ 7.50 (Garden only…)  sind in zwei guten Single Malts mindestens genau so gut angelegt.
Dunvegan Castle
Also ab nach Portree, einem kleinen, idyllisch an einer Bucht gelegenen Kaff, Hotel bezogen und dann ohne Gepäck und nun bestem Wetter die Ostküste rauf- und runtergefahren, um dem "Kilt Rock Waterfall" und dem "Old Man of Storr" einen Besuch abzustatten. Landschaftlich ist diese Ecke nach meinem Gutdünken attraktiver, vorallem die steil abfallenden Klippen geben tolle Eindrücke ab.

Für morgen sehen die Wetter-Prognosen nicht schlecht aus. Eilean Donan Castle steht auf dem Programm und dieses bei schönem Wetter wäre beim dritten Anlauf auch eine Novität. Also bitte Daumen drücken, Merci! J

Die "Haupteinkaufs-Strasse"
von Portree, Isle of Skye

KM heute: 203
Fahrzeit: 3:23
Übernachtung: Rosedale Hotel, Portree http://www.rosedalehotelskye.co.uk/

Sonntag, 29. April 2012

29.04.2012

Glaubed nidd an Gaischter (obwohl's von denen hier oben ja zur Genüge geben soll…), dr FCB isch Schwizer Maischter!!!

Well done Boys, ich veranstalte hier im verschlafenen Mallaig gleich einen Ein-Töff-Corso. Mal schauen, ob's jemand bemerkt. Vielleicht der Dorf-Polizist? Ich glaube, der würde sich freuen, das 'mal was läuft, oder vielleicht sogar voraus fahren.
Ist das erneut superschöne Wetter Belohnung dafür, dass ich jeden Morgen brav die Beans-Bacon-Scrambled-Eggs immer schön aufesse?! Mit Blick auf z.T. heftige Regenfälle in England und Wales bin ich sehr dankbar, dass ich bislang so grosses Wetterglück hatte!  Sogar die Temperatur stieg heute auf schottisch-hochsommerliche 17°! J
Heute ging's hauptsächlich dem schönen Loch Linnhe entlang. Ein erster längerer Halt war beim Castle Stalker angesagt. Irgendwie sagenhaft "unsinnig" in die Gegend gestellt, aber genial anzusehen.

Castle Stalker

Weiter nördlich stand wieder einmal eine Fährfahrt auf dem Programm, allerdings dauerte diese nur etwa drei Minuten. Diese sei allen empfohlen, welche auf dem Weg nach Mallaig oder Fort William etwas Zeit mitbringen. Der von Corran ausgehende Single Track auf der westlichen Seeseite dauert zwar länger, ist aber landschaftlich um einiges reizvoller und sehr verkehrsarm. Teilweise führt dieser durch parkähnliche Landschaft und immer schön dem Wasser entlang.
Westlich des Loch Linnhe
(hinten Ben Nevis mit Schnee...!)

Am Nordende geht Loch Linnhe in Loch Eil über und an dessen Ende zweigt man dann auf die sehr gut und zügig zu befahrende "Road to the Isles" in Richtung Mallaig. Zuvor lohnte ein Halt beim landschaftlich herrlich gelegenen Glenfinnan Monument. In dessen Rücken kann man auch einen Blick auf das Glenfinnan Viaduct werfen. Diese sehenswerte Eisenbahnbrücke war offenbar Schauplatz für einen (?) Harry Potter Film. Hab' zwar keinen davon gesehen, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass diese Brücke in den Film passt! J
Aussicht vom Glenfinnan-Monument aus

Eine Golfplatz-Foti für Fam. Maier! ;-)


Tja… und der heutige Bericht muss nun noch ergänzt werden! Zufälle gibt's, die gibt's fast gar nicht. Da höre ich beim Nachtessen doch plötzlich meinen Namen und wer steht vor mir? Mark, den ich auf der Fähre nach Arran kennengelernt habe. Die Welt ist klein, unglaublich. Er hat wegen des schönen Wetters beschlossen, auch ein bisschen in der Weltgeschichte rumzukurven und war wohl durch meine Routen-Idee animiert und fuhr in diesen Winkel Schottlands. Dann sah er meinen Töff vor dem Hotel stehen und der Rest ergab sich von selbst. Okay, wenn schon keine Meisterfeier auf dem Barfi, dann halt hier. Let's get the party started mit Mark und der netten Bardame, die auch Single-Malt mag und eine Runrig-CD aufgelegt hat (ohne zu wissen, dass dies meine Lieblingsband ist). Wenn das keine würdige Meisterfeier ist. Unglaublich, aber wahr! Yepppaaaah! J


Hafen von Oban

"Es fährt ein Zug nach Nirgendwo"
(Und der endet mit Sicherheit hier!)

"Meisterfeier" an der Hotel-Bar:
Slainte uff dr FCB! :-)

 
KM heute: 162
Fahrzeit: 2:54
Übernachtung: West Hihgland Hotel www.westhighlandhotel.co.uk

Samstag, 28. April 2012

28.04.2012

Morgenstund' hat Gold im Mund. Und Eis auf dem Motorradsattel. Das will einerseits heissen, dass ich schon relativ früh aufstehen durfte, um eine frühe Fähre zur Isle of Mull zu erwischen und zum anderen, dass die Nacht klar und frostig war.
Dafür aber: Wolkenfreier Himmel. Danke Petrus. Kühl und trocken geht hier oben absolut in Ordnung! J
Schon in der Anfahrt zum Hafen durch den "Sound of Mull" sieht man das Duart Castle wunderschön an der Küste gelegen. Kurz nach der Ankunft in Craignure besuchte ich dieses noch via Strasse und als "Bonus" für den heutigen Besuch standen dort die teilnehmenden Fahrzeuge einer Oldtimer-Rallye in Reih und Glied auf dem gepflegten Rasen (@ Sibylle: Das wäre doch was für Euch gewesen…).

Duart Castle vom Wasser...
...und von Land aus
Ich überquerte die Insel westwärts und schlug mich dort fast ständig der Küste entlang Richtung Norden.  "Durchschlagen" ist gar nicht so unpassend, denn dieses Teilstück erforderte wirklich jede Sekunde volle Konzentration. Single Track Roads gehen ja in Ordnung; diese aber waren  von der Sorte "extraschmal", fast durchs Band weg mit Rollsplit versehen (ohne Stollenpneus halb so lustig) und häufig mit irrwitzigen und uneinsehbaren Steigungen gewürzt.  Nebst Automobilisten, welche sich eher auf einer Einbahnstrasse fühlten (mit einem PW hätte es sicher einmal gescheppert…), war natürlich auch den drei Millionen Schafen samt Nachwuchs und deren "Hinterlassenschaften" auf der Strasse  Achtung zu schenken. Ist bekannt, gehört dazu, also wird auch nicht gejammert, sondern schlicht das Tempo angepasst und nur auf die Strasse geachtet.
Um die Aussicht zu geniessen blieb ja genügend Zeit für Pausen. Und diese lohnten sich absolut. Mull hat so ziemlich alles zu bieten. Von dichten Wäldern über karge "Mondlandschaften" und immer wieder neuen Ansichten der Küsten und einigen Lochs (ja… das sind die Seen, keine Löcher J). Um ehrlich zu sein, war ich dann aber doch nicht unglücklich, als irgendwann wieder etwas übersichtlichere und breitere Strassen folgten, sonst kommt man ja fast gar nicht vorwärts.

Weisser Sandstrand in Calgary
(Isle of Mull, nicht Canada!)

In Tobermory durfte natürlich ein kurzer Blick in die gleichnamige Distillery nicht fehlen. Ein schnuckliges "Taste"-Glas war ein "must have" und wurde von der freundlichen Verkäuferin töff-tauglich eingepackt, so dass es die noch weite Reise hoffentlich unbeschadet überstehen wird.

Tobermory
Im Anschluss daran stand ein Bummel den berühmten farbigen Häuschen entlang auf dem Programm. Nett. Aber irgendwie nicht tragisch, dass die Übernachtung dort nicht klappte, sondern es wieder mit der Fähre nach Oban zurück ging, ist doch die Auswahl an Restaurants bedeutend grösser.

UND: "Mein" Glacé-Laden (@ Flubys: ja genau, jenen den ich auch letztes Jahr zweimal ansteuerte) hatte noch offen. Also konnte ich die Quote vom letzten Jahr um einen Besuch toppen!
Rechtzeitig zum Schluss dieser Zeilen macht sich vor dem Hotel die Sonne zum Untergehen bereit, was mit den paar wenigen Wolken ein schönes Bild abgeben sollte.
Bis dann leistet mir Hotel-Hund "Dougald" ("call me Dougy-Doggie…") und ein kleines Bierchen (Tennents) Gesellschaft. Ob's  später noch zu einem Schlummertrunk reicht?


Gestatten, Dougald!

Na, wer sagt's denn!

KM heute: 122
Fahrzeit: ca. 2:30

Freitag, 27. April 2012

27.04.2012

Wenn BBC nur noch leichten Regen meldet, scheint dies strahlender Sonnenschein mit ein paar Schäfchenwolken zu heissen! ;-)

Jedenfalls herrschte heute beim Aufstehen Sonne pur und Tarbert strahlte in ganz anderem Licht. Erst später gesellten sich ein paar harmlose Wolken dazu und kurz vor dem Etappenziel schlich sich eine etwas grauere Wolke über mich und genau beim Tankstop kurz vor Oban fielen ein paar Tropfen herunter. Und zwar handgezählte 28 auf dem Helmvisier. Also blieben auch heute sowohl Regenhose, als auch -Kombi im Gepäck.

"On the road again..."


Immer in nördlicher Richtung auf super ausgebauten und schön geschwungenen Strassen versuchte ich einen Abstecher zum «Duntrune Castle» zu machen. Das Navi wusste irgendwann nicht mehr weiter, die eigentlich ziemlich detaillierte Strassenkarte ebenfalls nicht und als mich schlussendlich sogar ein schottisches Pärchen nach dem Weg dorthin fragte und ich genug «Trampelpfade» versucht hatte und die vermutlich richtige Privatstrasse nicht auch noch testen wollte, gab ich es auf, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Für ein Foto von weitem hats gereicht.
Weiter gings zum Inverness Castle. Auch beim dritten Besuch immer noch hübsch:

Inveraray Castle

Später galt es unbedingt den richtigen «Einstieg» zum Kilchurn Castle nicht zu verpassen. Letztes Jahr konnten wir dieses ebenfalls nur von weitem geniessen. Diesesmal hats geklappt, wie erhofft:


Kilchurn Castle


In Oban angekommen, holte ich gleich noch Tickets für die morgige Fähre zu Isle of Mull. Als ich sah, was dort für ein Ansturm herrschte, dachte ich - Weekend und schönes Wetter ist angesagt - dass halb Schottland die gleiche Idee hatte. Zurück im Hotel versuchte ich daher die geplante Übernachtungsmöglichkeit in Tobermory zu sichern. «No Chance, my dear» hiess es bei allen Anrufen in diversen Hotels und B&Bs! Tja... kann nicht alles klappen. Weekends auf Mull sind ohnehin beliebt (dass ich jetzt gerade hier bin, ist halt eher zufällig) und wie mir die beiden netten Reception-Damen, welche sich über meine Verlängerung auf zwei Nächte in Oban sichtlich freuten (obs wegen mir oder dem Umsatz ist, vermag ich nicht zu beurteilen) erklärten, findet dort auch gleich noch ein Musik-Festival statt. Kein Wunder ist nicht nur Tobermory, sondern ganz Mull proppenvoll. Egal... gibts halt einen Eintages-Ausflug auf diese Insel. Fähr-Tickets hab ich ja schon, ein Töff hat halt meistens noch irgendwo Platz, mit dem Auto wärs wohl eng geworden. Und ohne Gepäck herum zu kurven, wird auch Spass machen.


Zwei "Schnüggel"

Auch nicht geklappt hat die Führung in der Oban Distillerie. Auch hier: Ausgebucht. Halb so wild... die Führung wird nicht komplett unterschiedlich zu jenen der anderen Distilleries sein und der Single Malt kann ich auch ohne Führung an der Hotelbar zu mir nehmen! :-)
Wenns mit dem Wetter im gleichen Stil weitergeht, nehme ich solche Einschränkungen aber gerne in Kauf!


Oban von "oban"... ;.-)


KM heute: 156
Fahrzeit: ca. 2:25
Übernachbtung: Best Western The Queens Hotel, Oban


Donnerstag, 26. April 2012

26.04.2012

What a day!

Tage wie dieser sinds, welche einen solchen Trip unvergesslich machen. Aber starten wir vorne, denn dort wars noch nicht so spassig. Nach einer regnerischen Nacht gings bei tiefen Temperaturen und bedrohlich dunklen Wolken von Ayr wenige Kilometer ins nördlicher gelegene Ardrossan, genauer zur Anlegestelle der Fähre nach Brodick auf der Isle of Arran. Da ich noch etwas Zeit hatte schaute ich mal nach der Profiltiefe an den Pneus und - oh Schreck - da schauen zwei Metallteile heraus, die da dort definitiv NICHT hingehören. Kurz den Pneudruck kontrolliert um festzustellen, dass der noch okay ist. Hmmm... herausziehen oder drinnlassen? Wüsste man, wie tief sie reingehen, wüsste man bei den Schlauchlosreifen, was besser ist. Also mal drinnlassen, bevors mit plattem Hinterreifen auf die Insel geht, auf welcher Motorrad-Werkstätten wohl gar nicht vorhanden sind.


Arran in Sicht!
Auf der Fähre war nur ein weiterer Töff-Fahrer anwesend, entsprechend schnell entwickelte sich ein tolles und interessantes Gespräch. Mark aus der Nähe von Manchester wollte seine Tante auf Arran besuchen, welche er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Mich zogs quer über die Insel nach Lochranza, wo schon die nächste Fährfahrt nach Claonaig, Kintyre, auf dem Plan stand.

Wir verabschiedeten uns am Hafen und ich legte gleich einen Zwischenstopp beim Brodick Castle ein. Hatte es während der Überfahrt noch kurz geregnet, riss nun der Himmel immer mehr auf und es blieb wieder bis am Abend trocken. Glück gehabt, dass Arran sein eigenes «Mikroklima» hat.


Brodick Castle

Die schmale Strasse (Single Track) quer über die Insel hatte es in sich: Kurvig, eng und häufig von einer Beschaffenheit, welche Rahmen und Federung einem Belastungstest unterzogen. Aber trotzdem einfach herrlich zu Fahren mit immer wieder wechselnden Aussichten.

An der Küste ist die Strasse dann wieder sehr gut ausgebaut und kann zügig befahren werden. Dies bis kurz vor Lochranza. Dieser Abschnitt sei allen empfohlen, welche ihrem Fahrzeug das Fliegen beibringen wollen. Aus meinen Sidecarcross-Zeiten bin ich mich ja Springen mit dem Töff gewohnt, mit einer vollbepackten Strassenmaschine wars bis heute Neuland. Kurz vor der erwähnten Ortschaft hats ein paar knackige Hügel in der Strasse, auf welchen das Abheben wie von alleine geht. Und dies bei zivilem Tempo von 50kmh (ehrlich!), anstatt der eigentlich erlaubten 96kmh. Ich möchte gar nicht daran denken...!

Am superkleinen Hafen dann angekommen steht dort wieder eine BMW wie auf der Fähre. Und siehe da: Mark hat sich samt Tante Anita kurzentschlossen zu einer Ausfahrt an diesen Winkel der Insel entschieden, um nochmals etwas mit mir Plaudern zu können. Die Überraschung ist ihm gelungen. Als meine Fähre dann ablegte verabschiedeten wir uns schon wie alte Freunde mit einer Umarmung und gegenseitigen guten Wünschen für eine gute Weiterfahrt.






Auf dieser Fähre war nun neben mir genau noch ein PW zu Gast. Auch hier ergab sich schnell ein Gespräch (juhui... eine Schotte, den ich verstanden habe, langsam kommts wieder!) und gemeinsam entschieden wir, die Metallteile nun doch aus dem Pneu zu holen, schlimmstenfalls könne er mir dann beim "Entpannen" weiterhelfen. Also vorsichtig ziehen und hoffen, dass kein «Pfffffff...» zu hören ist. Huh... Glück gehabt. Zwei kurze, saumässig Spitze Metallnägel kamen zum Vorschein. Hätte ich sie drinn gelassen, hätten sie sich mit abnehmendem Profil immer weiter in den Pneu gearbeitet, so schön gerade waren sie drinn. Und dann wäre das «Pfffff...» dann doch noch gekommen. Hoffen wir also, dass es nicht mehr dazu kommt. Reicht ja, wenn es - je nach Anzahl Kilometer in Schottland - auf der Heimfahrt vielleicht sowieso noch neue Reifen braucht.

Ab Claonaig wars nur noch ein kurzes Stück, bis es "Failte Gu Tairbeart" (Willkommen in Tarbert) hiess. Ein hübsches kleines Nest, wo sie - wie ein Blick aus dem Fenster des direkt am Hafen gelegenen Guesthouse zeigt - nachts offenbar sogar das Wasser mit rein nehmen (sprich Ebbe im Anmarsch).

Hafen von Tarbert
Hier noch MIT Wasser...! :-)
Nach einem gemütlichen Nachtessen im «Starfish Restaurant» (Danke Mätzli für den Tipp!) lasse ich nun einen eindrücklichen Tag gemütlich ausklingen und hoffe, dass mir das Wetterglück weiterhin beisteht!

PS: Last but not least die besten Wünsche zur raschen Besserung an meine Fast-Schwägerin, die sich heute am Sprunggelenk operieren lassen "durfte"!


KM heute: Nur gerade 98...
Fahrzeit: knapp zwei Stunden
Übernachtung: Anchor Hotel, Tarbert www.lochfyne-scotland.co.uk

Mittwoch, 25. April 2012

25.04.2012

Schottlandferien und Feueralarme im Hotel scheinen irgendwie zusammen zu gehören. War es letztes Jahr in Perth beim abendlichen Single Malt (Gruss an die Flubys...!) , wars dieses Jahr in Dumfries um acht Uhr morgens, als ich gerade aufstehen wollte. Naja.. dann halt mal den Fluchtweg getestet und beim Sammelplatz vorbeischauen. Niemand da? Okay, dann bei der Reception freundlich gefragt, ob ich wieder ins Zimmer darf.

Nach einem feinen Full Scottish Breakfast wagte ich mich heute ohne Regenkombi auf den Weg in Richtung Ayr. Allerdings nicht die kürzest möglich Route, sondern mit Zwischenstopps am Threave Castle und Cardoness Castle zum Castle Kennedy und via Stranraer via Culzean Castle der Küste entlang nach Ayr. Das in verschiedenen Reiseführern «hochgelobte» Culzean Castle fand ich eher etwas enttäuschend. Mag sein, dass das Innenleben sehenswert ist, allerding habe ich bei einem Eintrittspreis von 23 Pfund darauf verzichtet. Schon alleine der Preis ohne Schloss belief sich auf 9.50 Pfund, was doch etwas überrissen ist, will man nicht den ganzen Tag dort z.B. mit Picknicken oder mit dem Nachwuchs auf einem Abenteuerspielplatz verbringen.

Nur mit dem Boot gehts auf die
Insel zum "Threave Castle"
Cardoness Castle
Im Gegensatz zu den grössten Teilen Grossbritaniens (und bei Euch zu Hause...) hatte ich ausgesprochen Wetterglück. Zwar wars meist bewölkt und ziemlich kpühl, doch es blieb absolut trocken, bis ich im Hotel ankam (danach gabs ein paar Tropfen). Vorallem die Fahrt der Küste entlang war so richtig nach dem Geschmack für Töff-Fahrer: Immer wieder mal kurvig, kaum Verkehr und fast durchgehend mit 60 mph (97kmh) ausgeschildert. Etwas beeinträchtigt wurde der Fahrspass durch einen gewaltigen Wind, der den Töff immer zu Schlangenlinien animieren wollte. Und der Wind war wirklich heftig: Stehen ohne sich zu halten auf dem Turm der Cardoness Castle-Ruine oder ein Baseball-Käppli ohne dieses festzuhalten war ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Der Küste entlang

Culzean Castle

Leider wars gegen Abend dann doch ziemlich trüb, so dass man von der sonst sicher schönen Küstenlage von Ayr nicht so viel hatte.

Die ins Auge gefassten Bed & Breakfast-Unterkünfte waren leider schon ausgebucht, so kam also schon wieder ein vorgängig rausgesuchtes Hotel zum Handkuss. Vorteil: Wieder ein Pool samt Whirlpool vorhanden, die Schultern könnten sich dran gewöhnen (sollten sie aber nicht...). Zudem: Viele TV-Kanäle und damit die Möglichkeit, die bislang gar nicht mal soooo schlechte CL-Partie (Real - Bayern) zu schauen. Zimmer, Bad und Bett sind riesig, da lässt sichs nach einem Schlummertrunk an der Hotelbar sicher vorzüglich schlafen!


KM heute: 220
Fahrzeit: 3:20
Übernachtung: Fairfield House Hotel, Ayr (www.fairfieldhotel.co.uk)

Dienstag, 24. April 2012

24.04.2012

Gut in den Schlaf geschaukelt, hätte man am Morgen etwas länger schlafen können, denn aufgrund "technischer Probleme" an der Schleuse von Hull legte die Fähre statt um 08:15 erst um ca. 09:00 Uhr an.

An der Schleuse von Hull...

Damit endlich Schottland unter die Pneus kommt, gings - nach einer freundlichen Begrüssung durch den Zöllner - nochmal auf die Autobahn, welche immerhin etwas abwechslungsreicher war als gestern. Von Rechtsabbiegungen über die gegenüberliegende Fahrbahn, Kreisel und Ampeln lassen sich die Briten so einiges einfallen! ;-)

Nach einiger Zeit dann aber endlich das Schild «Welcome to Scotland»! Ich musste unter dem Helm gleich ein "Flower of Scotland" anstimmen und wurde für zwei Minuten mit dem einzigen Regen für heute belohnt. Habe ich so schlecht gesungen? Danach blieb's trocken, teils sogar sonnig und ich konnte in aller Ruhe und praktisch alleine das Caerlaverock Castle am Solway Firth besichtigen.

Anschliessend wars nur noch ein Sprung bis Dumfries und nach dem Hotelbezug durfte ich feststellen, dass nebst Pool auch ein Whirlpool zur Verfügung steht. Was für eine Wohltat für die autobahn-malträtierten Schultern! Anschliessend gabs einen kleinen Stadtbummel ins doch etwas verschlafene Städtchen (die meisten Läden schliessen werktags um 17:00/17:30...!).

Gespannt bin ich nach den heutigen Wetterprognosen auf BBC, ob die geplante Tour so klappt wie geplant. Die haben was von Schnee auf den Hügeln und sehr tiefen Temperaturen geplappert. Hallo... ich hab KEINE Schneeketten dabei! ;-)



Caerlaverock Castle


Dumfries

Übernachtung: Cairndale Hotel www.cairndalehotel.co.uk
KM heute: 331
Fahrzeit: 3:32

23.04.2012


Heute stand die zweite "Überbrückungsetappe" in Form einer doch ziemlich langweiligen Dreiländer-Autobahnfahrt (DE/LUX/BE) auf dem Programm. Zur Abfahrtszeit um ca. 10:00 Uhr war's in Trier noch recht kühl, die Strassen noch nass und es fielen ein paar Tropfen. Also den Regenkombi wieder montiert (das "Michelin"-Männchen lässt grüssen...) und ab in Richtung Zeebrugge. Bis auf ganz wenige Tropfen blieb's aber unterwegs erfreulicherweise trocken, der Regenkombi war aber gegen den kühlen Fahrtwind hilfreich.
Am Hafen angekommen warteten neben mir erst ein PW und ein Wohnmobil auf's Einchecken, welches erst um 15:30 startete. Um 16:30 gings dann an Bord.

Die Kabine mit Kajütenbett und WC/Dusche hat zwar grosse Ähnlichkeit mit einer Knastzelle, dafür durfte ich sie aber alleine in Beschlag nehmen. Nach einem guten Nachtessen gings recht bald unter die Dusche und dann in die Koje. Mal schauen, wie sich's beim nicht unerheblichen Schaukeln schläft. Früh Aufstehen ist angesagt: Frühstück um 06:30 (okay... CH-Zeit wärs 07:30, aber die Uhr ist schon umgestellt).

Übrigens habe ich heute im Tankrucksack noch Schoggi-Ostereier und -Hasen gefunden! Wie die dort wohl reingekommen sind?



KM heute: (reichlich langweilige) 385
Fahrzeit: 3:55

Sonntag, 22. April 2012

22.04.2012

Auf geht's!

Die erste Etappe ist geschafft und nach genau 4 Std. und 354 km Fahrt bin ich in der ältesten deutschen Stadt, die sich auf «Tier» reimt ;-), angekommen.

Wettermässig war´s gar nicht mal so übel. Drei kräftige Regenfronten mussten durchfahren werden, aber es gab auch einige sonnige Abschnitte und teils trockene Strassen. Richtig nass wurde ich also erst, als ich im Hotel das ganze Gepäck im Zimmer deponierte und dann gleich in den Pool sprang, welcher mir ganz alleine gehörte. Herrlich!

Im Anschluss daran gings mit dem Bus kurz nach Trier ins Zentrum, in welcher ich die «Porta Nigra» besichtigte und durch die schönen Fussgängerzonen spazierte. Ein Glacé in einem der vielen Glacé-Bars durfte natürlich nicht fehlen (1 Kugel für 80 Cent...). Zurück im Hotel wurde der Hunger gestillt und ein grosses Bier verursacht bereits eine gewisse Bettschwere.





Die Tiger hat ihre Sache ausgezeichnet gemacht und hat ein Abstellplätzchen direkt unter dem Fenster gefunden. Auch der FCB scheint seine Sache gut gemacht zu haben. Somit alles bestens!



KM heute: 354
Wetter: Regen, Sonne, Wind, richtig April halt...
Übernachtung: Hotel Blesius (mit eigener Bierbrauerei): www.blesius-garten.de

Freitag, 20. April 2012

Startklar

Zumindest, was den Töff betrifft!

Im letzten Moment hat's nun - neben dem Mittelständer und dem Topcase - gerade doch noch für die Heizgriffe und Handschütze gereicht. Hohe Tourenscheibe und Motorschutzbügel sind offenbar seit Monaten nicht lieferbar. Na gut, wird auch ohne gehen. Das "Tigerli" sieht nun so aus:



Man beachte das ganz wichtige Accessoire ca. in der Bildmitte
(zum Vergrössern anklicken) :-)


Stauraum!

Samstag, 14. April 2012

Countdown

Heute in einer Woche sollte es losgehen!

Bleibt zu hoffen, dass sich der Frühling langsam wieder zurückmeldet! Die Ausrüstung und Töff-Klamotten dürften seit heute komplett sein und die "Tiger" bekommt anfangs nächste Woche den letzten Schliff.
Leider waren nicht alle erwünschten Anbauteile erhältlich, scheinbar hat Triumph die Nachfrage etwas unterschätzt. Ich bin aber froh, dass es mit dem Topcase klappt und hoffe, dass ich die fehlenden Heizgriffe im hohen Norden nicht vermissen werde. Aber bisher ging's ja auch ohne! ;-)

Sonntag, 1. April 2012

Tipps?

Falls der Blog überhaupt von jemandem gelesen wird, dürften sich darunter auch der eine oder andere Schottland-Fan befinden.


Dann rückt doch mal raus mit Euren Geheimtipps und Ideen, was ich während meiner Schottland-Tour unbedingt sehen oder machen sollte. Danke! :-)

Planung



Auch wenn vermeintlich genügend Zeit für ausgiebiges Herumkurven zur Verfügung steht, bleibt einiges zu planen. Dies fängt schon mit der Frage an, wie man denn überhaupt nach Schottland kommt? Wie bisher nach Calais für die 1.5-stündige Überfahrt nach Dover und dann durch ganz England hinauf? Oder besser nach Zeebrugge für die 12-stündige Nachtfähre nach Hull an Englands Ostküste? Platz (und evtl. Kabine) vorreservieren oder nicht?

Möglichst direkt nach Schottland oder die Anreise durch Frankeich, England usw. als Teil der Reise "gemütlich" nehmen? Welche Sehenswürdigkeiten sind ein "muss" und wie bekommt man diese am besten in eine sinnvolle Reihenfolge? Pausentage einplanen (und wenn ja: wo) oder einfach nehmen wie's kommt?

Und je mehr man sich wieder reinliest und den Wunschzettel mit Sehenswürdigkeiten füllt, desto schneller geht es, dass auch vermeintlich lange vier Wochen plötzlich auch wieder knapp werden können. Okay… ist eher ein "Luxusproblem", aber eben… gewisse Eckpunkte wollen wohl schon geplant sein.

Vorbereitung


Mensch
Wie schon erwähnt, ist das Auge "saniert" und vor anderthalb Wochen auch ein Weisheitszahn gezogen worden. So quasi als "Opfergabe", damit er bloss nicht ausgerechnet während der Töff-Tour beginnt, Probleme zu machen.  Kürzlich kam noch das "Mèche" raus, welches in das entstandene Loch gestopft wurde. Und ich dachte bislang immer, Mèche habe man allenfalls in den Haaren...? ;-)
Auch als Vorbereitung dienten die kürzeren und mittleren Touren auf der Triumph in den letzten Wochen. Diese haben gezeigt, dass auch noch ein paar Minuten auf dem Hometrainer und dem Fitnessgerät so schlecht nicht sein würden.  Fit aufs Motorrad macht mehr Spass und bringt mehr Sicherheit. Und baut dem Muskelkater vor, den's beim Töff-Fahren durchaus geben kann.

In der Hoffnung, dass er nur den Rücken schön warm hält und nicht anderweitig benötigt wird, wurden die Töffklamotten nun mit einem Rückenpanzer ergänzt (07.04.2012):



Maschine
Eigentlich benötigt die "Tiger" noch keine umfangreichen Vorbereitungen, ist sie doch noch kein Jahr und keine 3'000 Kilometer alt. Trotzdem bekommt sie vor der Abreise natürlich einen Check spendiert. Plus ein paar Teile, welche sie vom schnittigen Kurvenflitzer zum noch etwas tourentauglicheren Töff werden lassen (höhere Windschutzscheibe, Handprotektoren, Sturzbügel, Mittelständer für kleinere Wartungsarbeiten auf der Reise und ein Topcase, damit man beim Besuch von Sehenswürdigkeiten auch mal etwas wegschliessen kann und nicht immer mittragen muss).
Im Moment sieht sie noch so aus:









Wieso mit dem Töff?


Dass es auch mit dem Auto geht, hat sich im April 2011 gezeigt, als wie mit lieben Freunden (Gruss an Anita, Hansjörg & Sabrina) ebenfalls 10 Tage durch Schottland kurven durften. Wie aber weiter unten schon beschrieben, ist das ganze per Motorrad – mit welchem man natürlich dann auch noch etwas mobiler ist – irgendwie noch einen Tick eindrücklicher, auch mit der Gefahr, dass es dann halt ab und zu etwas feuchter werden kann.  Schliesslich gibt es ja aber kein schlechtes Wetter, nur schlechte Bekleidung. Bleibt also abzuwarten, ob meine Klamotten "gut" sind ;-) . Und das natürlich in der Hoffnung, es nicht allzu oft wirklich testen zu müssen.

Da solch ausgedehnte Motorradreisen für meinen Schatz (Küsschen!) nichts (mehr) sind, trug dieser Umstand zur Idee des unbezahlten Urlaubes bei, schliesslich möchten wir auch in diesem Jahr schon noch die eine oder andere Ferienwoche gemeinsam verbringen.