Donnerstag, 26. April 2012

26.04.2012

What a day!

Tage wie dieser sinds, welche einen solchen Trip unvergesslich machen. Aber starten wir vorne, denn dort wars noch nicht so spassig. Nach einer regnerischen Nacht gings bei tiefen Temperaturen und bedrohlich dunklen Wolken von Ayr wenige Kilometer ins nördlicher gelegene Ardrossan, genauer zur Anlegestelle der Fähre nach Brodick auf der Isle of Arran. Da ich noch etwas Zeit hatte schaute ich mal nach der Profiltiefe an den Pneus und - oh Schreck - da schauen zwei Metallteile heraus, die da dort definitiv NICHT hingehören. Kurz den Pneudruck kontrolliert um festzustellen, dass der noch okay ist. Hmmm... herausziehen oder drinnlassen? Wüsste man, wie tief sie reingehen, wüsste man bei den Schlauchlosreifen, was besser ist. Also mal drinnlassen, bevors mit plattem Hinterreifen auf die Insel geht, auf welcher Motorrad-Werkstätten wohl gar nicht vorhanden sind.


Arran in Sicht!
Auf der Fähre war nur ein weiterer Töff-Fahrer anwesend, entsprechend schnell entwickelte sich ein tolles und interessantes Gespräch. Mark aus der Nähe von Manchester wollte seine Tante auf Arran besuchen, welche er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Mich zogs quer über die Insel nach Lochranza, wo schon die nächste Fährfahrt nach Claonaig, Kintyre, auf dem Plan stand.

Wir verabschiedeten uns am Hafen und ich legte gleich einen Zwischenstopp beim Brodick Castle ein. Hatte es während der Überfahrt noch kurz geregnet, riss nun der Himmel immer mehr auf und es blieb wieder bis am Abend trocken. Glück gehabt, dass Arran sein eigenes «Mikroklima» hat.


Brodick Castle

Die schmale Strasse (Single Track) quer über die Insel hatte es in sich: Kurvig, eng und häufig von einer Beschaffenheit, welche Rahmen und Federung einem Belastungstest unterzogen. Aber trotzdem einfach herrlich zu Fahren mit immer wieder wechselnden Aussichten.

An der Küste ist die Strasse dann wieder sehr gut ausgebaut und kann zügig befahren werden. Dies bis kurz vor Lochranza. Dieser Abschnitt sei allen empfohlen, welche ihrem Fahrzeug das Fliegen beibringen wollen. Aus meinen Sidecarcross-Zeiten bin ich mich ja Springen mit dem Töff gewohnt, mit einer vollbepackten Strassenmaschine wars bis heute Neuland. Kurz vor der erwähnten Ortschaft hats ein paar knackige Hügel in der Strasse, auf welchen das Abheben wie von alleine geht. Und dies bei zivilem Tempo von 50kmh (ehrlich!), anstatt der eigentlich erlaubten 96kmh. Ich möchte gar nicht daran denken...!

Am superkleinen Hafen dann angekommen steht dort wieder eine BMW wie auf der Fähre. Und siehe da: Mark hat sich samt Tante Anita kurzentschlossen zu einer Ausfahrt an diesen Winkel der Insel entschieden, um nochmals etwas mit mir Plaudern zu können. Die Überraschung ist ihm gelungen. Als meine Fähre dann ablegte verabschiedeten wir uns schon wie alte Freunde mit einer Umarmung und gegenseitigen guten Wünschen für eine gute Weiterfahrt.






Auf dieser Fähre war nun neben mir genau noch ein PW zu Gast. Auch hier ergab sich schnell ein Gespräch (juhui... eine Schotte, den ich verstanden habe, langsam kommts wieder!) und gemeinsam entschieden wir, die Metallteile nun doch aus dem Pneu zu holen, schlimmstenfalls könne er mir dann beim "Entpannen" weiterhelfen. Also vorsichtig ziehen und hoffen, dass kein «Pfffffff...» zu hören ist. Huh... Glück gehabt. Zwei kurze, saumässig Spitze Metallnägel kamen zum Vorschein. Hätte ich sie drinn gelassen, hätten sie sich mit abnehmendem Profil immer weiter in den Pneu gearbeitet, so schön gerade waren sie drinn. Und dann wäre das «Pfffff...» dann doch noch gekommen. Hoffen wir also, dass es nicht mehr dazu kommt. Reicht ja, wenn es - je nach Anzahl Kilometer in Schottland - auf der Heimfahrt vielleicht sowieso noch neue Reifen braucht.

Ab Claonaig wars nur noch ein kurzes Stück, bis es "Failte Gu Tairbeart" (Willkommen in Tarbert) hiess. Ein hübsches kleines Nest, wo sie - wie ein Blick aus dem Fenster des direkt am Hafen gelegenen Guesthouse zeigt - nachts offenbar sogar das Wasser mit rein nehmen (sprich Ebbe im Anmarsch).

Hafen von Tarbert
Hier noch MIT Wasser...! :-)
Nach einem gemütlichen Nachtessen im «Starfish Restaurant» (Danke Mätzli für den Tipp!) lasse ich nun einen eindrücklichen Tag gemütlich ausklingen und hoffe, dass mir das Wetterglück weiterhin beisteht!

PS: Last but not least die besten Wünsche zur raschen Besserung an meine Fast-Schwägerin, die sich heute am Sprunggelenk operieren lassen "durfte"!


KM heute: Nur gerade 98...
Fahrzeit: knapp zwei Stunden
Übernachtung: Anchor Hotel, Tarbert www.lochfyne-scotland.co.uk

2 Kommentare:

  1. Bitte ,gerne geschehen, :-)

    Geniess es!

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  2. Hey Pep, das sieht ja alles ganz prächtig aus! Ich wünsche Dir weiterhin eine gute und unfallfreie Fahrt und solches Wetter mit stahlblauem Himmel! Die Fotos sind einfach genial und Deine Berichte spannend. Liebe Grüsse aus der "Heimat" BCR

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