Wie also war die letzte Nacht auf dem
öffentlichen Parkplatz?
Hat eigentlich gut angefangen, es trafen
noch zwei britische Camper mit einer Horde Kinder ein, welche
ebenfalls dort übernachteten. Das Verkehrsaufkommen auf der nahen
Strasse nahm relativ rasch ab und während den Nacht- und frühen
Morgenstunde blieb das auch so. Aber... dann folgte eine Überraschung, auf welchen man sehr gut verzichten könnte, aber halt trotzdem immer damit rechen muss. Um drei Uhr (...!) morgens hörte
ich ein Klopfen am Camper nebenan. Ich dachte zunächst, dass jemand
die Kollegen wecken musste/wollte, da sie zusammengehörten. Da es
aber kurz darauf bei uns an die Türe polterte, verwarf ich diesen
Gedanken rasch und ich vermutete irgend eine Kontrolle oder
ähnliches. Also stand ich auf uns liess das Rollo an der
Eingangstüre herunter, um raus zu sehen. Draussen stand (mein lieber
Schieber!) ein junger Mann, klitschnass und offensichtlich in Bade-
oder Unterhosen. Und das bei ca. 6°!!! Die Briten sind ja
hartgesotten, aber da konnte ja was nicht stimmen. Ich fragte ihn,
was denn los sei, konnte aber leider seinen Dialekt nicht verstehen.
Also was tun...? Ich glaube normalerweise sehr hilfsbereit zu sein,
aber fahrlässig naiv dann auch wieder nicht. Auch wenn er in seiner
kurzen Hose kaum ein Waffenarsenal hätte verstecken können, war
natürlich nicht klar, ob ausserhalb des Blickfeldes vielleicht noch
jemand da war. Zudem... warum haben die nebenan nicht geholfen, sie
hätten ihn ja eher verstehen können?
Trotz allen Bedenken wollte ich den
frierenden Kerl (war er im Meer und jemand hat ihm die Klamotten
geklaut, ist er verletzt...?) nicht in der kalten Nacht stehen
lassen. Also sah ich zu den anderen Fenster soweit möglich hinaus
und wollte dann das Fenster der Beifahrertür öffnen, um nochmals in
Erfahrung zu bringen, was denn los, resp. wie ihm zu helfen ist
(vermutlich am ehesten mit einem Bademantel und einem Anruf
irgendwohin...?). Als ich gerade den Autoschlüssel zur Hand nahm
(elektrische Fensterheber gehen nur bei eingeschalteter Zündung...)
sah ich ihn dann aber plötzlich die Strandpromenade entlang
wegrennen. Dabei sah er sich immer wieder um, als wenn ihn jemand
verfolgen würde. Da war aber niemand. Armer Kerl, irgendwie machte
er einen ziemlich verwirrten Eindruck. Wir hoffen, er hat bald nach
Hause oder sonstwo in die Wärme gefunden und sich keine
Lungenentzündung geholt... 😔
Tja... zugegebenermassen dauerte es
danach etwas, bis ich wieder Schlafen konnte. Hätte man anders
handeln sollen und wenn ja... wie?
Immerhin war der Rest der Nacht dann
ruhig und als die ersten „Hündeler“ eintrafen, assen wir im WoMo
ein kleines Frühstück und machten uns dann auf den Weg in Richtung
Fähre, welche uns über den Meeresarm bei Castle Leven nach Hunter's
Quay brachte. Boah... 35 Pfund für die kurze Fahrt war ganz schön
heftig.
Danach stand eine „Streckenpremiere“
durch den Argyll Forest Park auf dem Programm. Eine sehr schöne
Strecke, leider hat man wegen erneut einsetzendem Nieselregen und
tief hängenden Wolken (praktisch bis auf den Loch Eck herunter)
davon kaum etwas gesehen. Kaffeepause hiess es im hübschen Inveraray
(diesmal ohne Besuch des gleichnamigen Castles, welches man – wenn
man es nocht nicht gesehen hat – unbedingt mitnehmen sollte) und
einem Stopp mit Blick auf das toll gelegene Kilchurn Castle am Loch Awe. Man könnte sagen "mystische Stimmung". Oder auch einfach "Scheisswetter"! 😉
Kilchurn Castle |
Anschliessend nahmen wir Kurs auf Oban, resp. genauer gesagt den ca. 10 Meilen
nördlicher gelegene North Ledaig Caravan Park.
Kurz vorher hörte netterweise der Regen auf und hin und wieder schien sogar die
Sonne. Nach dem Einchecken auf dem grossen, aber sehr schön
gelegenen Platz fuhren wir noch mit dem Bus nach Oban, genossen das
dort obligatorische Glacé (im Pokey Hat, nicht verpassen, wer mal
dort ist!) und hätten um ein Haar noch einen lieben Kollegen (Gruss
an Willi!) getroffen, welcher für uns leider etwas zu spät mit
seiner Reisegruppe eintraf. Wir mussten zurück, der Busfahrplan ist
etwas dünn.
Übrigens... von unserer Reise 2016
haben wir noch 12 „alte“ 10-Pfund-Noten, welche blöderweise im
März aus dem Verkehr gezogen wurden, obwohl die neuen Plastikdinger
noch gar nicht so lange im Umlauf sind. Will man mit diesen bezahlen,
heisst es: „Können wir leider nicht mehr annehmen, gehen Sie zu
Bank oder Post“. Haben wir dann bei mehrere Filialen versucht und
immer die Auskunft bekommen, Eintausch der alten Noten nur mit Konto
möglich. Ja klar, als Tourist ja das einfachste der Welt.
Tröpfchenweise haben wir ein paar davon (vorallem in Souvenir-Shops)
abbekommen. Besonders nett war man in einem Schuhgeschäft, wo wir schon wieder für neue Schuhe (diesmal für Silvia) 40 Pfund in alten Noten zahlen konnten. Die meisten aber
Streuben sich, so leider auch der der heutige Campingplatz, der sich
auch nicht auf einen Deal einlassen wollte. Wir hätten 90 „alte“
Pfund für die Rechnung (85 £ für drei Nächte) gegeben. Und das
obwohl sie auch keine Kreditkarten nehmen.
Wlan gab's hier übrigens auch nicht, aber „Vorschreiben“ à la Tagebuch kann man
ja schon mal.
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