Nachdem wir mit genügend Zeitreserve
im Amsterdam-IJmuiden ankamen, warteten wir bei schönstem Wetter aber
sehr kräftigem Wind auf den Einlass auf die Nachtfähre nach
Newcastle. Wir waren gespannt auf die Kabine (im Vergleich zu
früheren Fähren nach Hull oder Korsika) und wie unruhig die Fahrt
mit den angekündigten Sturmböen würde.
Irgendwo habe ich mal gelesen, man
solle auf die Schuhe der weiblichen Crew schauen. Hohe Absätze:
Wenig Seegang, mittelhohe Absätze: Schaukelt schon etwas, Flache
Absätze: Oh, my god. Okay... alle mit flachen Schuhen...!
Tatsächlich war dann – kaum war die Fähre aus dem Hafen – an
ein normales Geradeauslaufen nicht zu denken, immer wieder musste man
seine Gangrichtung etwas korrigieren. Da es bzgl. Nachtessen kaum
Auswahl hatte, sind wir sehr früh ins Bett gegangen und haben vom
Schiffschaukeln eher wenig mitbekommen. Für eine Seekrankheit hat es
jedenfalls nicht gereicht, auch wenn es schon deutlich unruhiger war,
als auf der Kreuzfahrt vor drei Wochen...
Wir hatten schon grössere Kabinen... 😁 |
Bei immer noch schönstem Wetter sind
wir dann in Newcastle angekommen und haben uns auf den Weg Richtung
Westen, ziemlich genau entlang des Hadrian Walls gemacht. Hier haben
wir auch bei Steel Ricks gestoppt und die tolle Aussicht genossen.
Und eine kurze, aber anstrengende Wanderung gemacht.
Nun kamen immer mehr Wolken auf und
ziemlich genau an der Schottischen Grenze fiel dann der erste Regen,
so dass wir das Caerlaverock Castle (ich glaube, dass einzige dreieckige Wasserschloss in Schottland) nur bei fiesem Nieselregen
besichtigen konnten.
Nach einem kleinen Snack machten wir
uns auf den Weg zum Hoddom Castle Caravan Park, welcher – wie der
Name ja schon sagt 😏 – direkt und sehr idyllisch bei einem Schloss
liegt. Leider scheint vom Schloss nur noch ein kleiner Teil (als
Restaurant und Bar) unterhalten zu werden, der Rest scheint langsam
zu verfallen, nachdem es im zweiten Weltkrieg vom Militär zuletzt genutzt wurde. Wäre im Unterhalt aber vermutlich auch nicht ganz günstig. Immerhin: Einen eigenen 9-Loch-Golfplatz hat man noch!
Die Fahrt zum genannten Castle sowie
zum Campingplatz führte uns über ein paar ziemlich enge Strässchen,
bei welchem wir bei Gegenverkehr mit unserem 2.34m breiten Fahrzeug
ein paar mal ziemlich zirkeln musste, aber bei allen sind die Spiegel
noch dran und keine neuen „Zierstreifen“ hinzugekommen.
Allerdings mussten wir so auch die ganze Strassenbreite inkl. Der
ziemlich schmutzigen Fahrbahnränder in Anspruch nehmen. Resultat:
Nach dem ersten Schottland-Fahrtag sahen beide Seite auf den ganzen
7m Länge aus, als wären wir schon ein Jahr damit unterwegs...
Tja... Schwamm drüber. Und zwar im
wahrten Sinne des Wortes, so konnte man sich auf dem schönen
Campingplatz ja nicht wirklich zeigen...
Bei Fish & Chips und einem Highland
Chicken (Pouletbrust mit Haggis) und nahe beim Kaminfeuer (!)
beschlossen wir den Abend. Heute ist es tatsächlich so kühl
geworden, dass das Feuer tatsächlich Sinn machte, sogar im Wohnmobil
mussten wir die Heizung anwerfen. Hey... es ist Mai, es darf etwas
wärmer werden. Dies war durchaus auch die Meinung der Serviertochter
im Restaurant. Schauen wir mal, was das Wetter noch mit uns vorhat.
Morgen sollte es Richtung Irvine gehen
und wir wollten uns bzgl. Übernachtungsmöglichkeiten (insbesondere,
falls es wieder so stürmisch sein sollte...) schlau machen. Das
scheiterte aber infolge ultraschlechter Netzabdeckung und der
Unmöglichkeit, eine Onlineverbindung herzustellen. Nun ja... wird
auch ohne klappen.
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