Dienstag, 8. Mai 2018

Nachtfähre und Hello Scotland (02./03.05.2018)


Nachdem wir mit genügend Zeitreserve im Amsterdam-IJmuiden ankamen, warteten wir bei schönstem Wetter aber sehr kräftigem Wind auf den Einlass auf die Nachtfähre nach Newcastle. Wir waren gespannt auf die Kabine (im Vergleich zu früheren Fähren nach Hull oder Korsika) und wie unruhig die Fahrt mit den angekündigten Sturmböen würde.



Irgendwo habe ich mal gelesen, man solle auf die Schuhe der weiblichen Crew schauen. Hohe Absätze: Wenig Seegang, mittelhohe Absätze: Schaukelt schon etwas, Flache Absätze: Oh, my god. Okay... alle mit flachen Schuhen...! Tatsächlich war dann – kaum war die Fähre aus dem Hafen – an ein normales Geradeauslaufen nicht zu denken, immer wieder musste man seine Gangrichtung etwas korrigieren. Da es bzgl. Nachtessen kaum Auswahl hatte, sind wir sehr früh ins Bett gegangen und haben vom Schiffschaukeln eher wenig mitbekommen. Für eine Seekrankheit hat es jedenfalls nicht gereicht, auch wenn es schon deutlich unruhiger war, als auf der Kreuzfahrt vor drei Wochen...

Wir hatten schon grössere Kabinen... 😁

Bei immer noch schönstem Wetter sind wir dann in Newcastle angekommen und haben uns auf den Weg Richtung Westen, ziemlich genau entlang des Hadrian Walls gemacht. Hier haben wir auch bei Steel Ricks gestoppt und die tolle Aussicht genossen. Und eine kurze, aber anstrengende Wanderung gemacht.



Nun kamen immer mehr Wolken auf und ziemlich genau an der Schottischen Grenze fiel dann der erste Regen, so dass wir das Caerlaverock Castle (ich glaube, dass einzige dreieckige Wasserschloss in Schottland) nur bei fiesem Nieselregen besichtigen konnten.




Nach einem kleinen Snack machten wir uns auf den Weg zum Hoddom Castle Caravan Park, welcher – wie der Name ja schon sagt 😏 – direkt und sehr idyllisch bei einem Schloss liegt. Leider scheint vom Schloss nur noch ein kleiner Teil (als Restaurant und Bar) unterhalten zu werden, der Rest scheint langsam zu verfallen, nachdem es im zweiten Weltkrieg vom Militär zuletzt genutzt wurde. Wäre im Unterhalt aber vermutlich auch nicht ganz günstig. Immerhin: Einen eigenen 9-Loch-Golfplatz hat man noch!



Die Fahrt zum genannten Castle sowie zum Campingplatz führte uns über ein paar ziemlich enge Strässchen, bei welchem wir bei Gegenverkehr mit unserem 2.34m breiten Fahrzeug ein paar mal ziemlich zirkeln musste, aber bei allen sind die Spiegel noch dran und keine neuen „Zierstreifen“ hinzugekommen. Allerdings mussten wir so auch die ganze Strassenbreite inkl. Der ziemlich schmutzigen Fahrbahnränder in Anspruch nehmen. Resultat: Nach dem ersten Schottland-Fahrtag sahen beide Seite auf den ganzen 7m Länge aus, als wären wir schon ein Jahr damit unterwegs...
Tja... Schwamm drüber. Und zwar im wahrten Sinne des Wortes, so konnte man sich auf dem schönen Campingplatz ja nicht wirklich zeigen...

Bei Fish & Chips und einem Highland Chicken (Pouletbrust mit Haggis) und nahe beim Kaminfeuer (!) beschlossen wir den Abend. Heute ist es tatsächlich so kühl geworden, dass das Feuer tatsächlich Sinn machte, sogar im Wohnmobil mussten wir die Heizung anwerfen. Hey... es ist Mai, es darf etwas wärmer werden. Dies war durchaus auch die Meinung der Serviertochter im Restaurant. Schauen wir mal, was das Wetter noch mit uns vorhat.

Morgen sollte es Richtung Irvine gehen und wir wollten uns bzgl. Übernachtungsmöglichkeiten (insbesondere, falls es wieder so stürmisch sein sollte...) schlau machen. Das scheiterte aber infolge ultraschlechter Netzabdeckung und der Unmöglichkeit, eine Onlineverbindung herzustellen. Nun ja... wird auch ohne klappen.


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