Montag, 14. Mai 2018

Inverness (14.05.2018)


Nach einer komplett regenfreien Nacht folgte ein weitgehend sonniger Tag, nur hin und wieder schoben sich kurzzeitig ein paar Wölkchen vor die Sonne. Dabei kletterte das Thermometer auf über 20°, womit für die jungen Schottinnen innerhalb von zwei Tagen der Wechsel von der Daunenjacke mit Kappe auf Trägertops und Shorts angezeigt war... 😊

Die Nächte sind aber natürlich dennoch recht kühl, weswegen wir heute früh etwas länger unter der Decke geblieben sind, bis es im WoMo etwas wärmer wurde. Das war dank der Sonne und den diversen Dachfenstern auch ohne zu Heizen relativ schnell der Fall. Mit Heizen gehen wir seit ein paar Tagen etwas zurückhaltender um, nachdem die erste Gasflasche (wenn auch nur die kleinere der beiden...) bereits in Ullapool leer war, also bei weit weniger als der Hälfte der Reise. Einfach gegen eine volle tauschen, wie es zu Hause möglich wäre, ist hier nicht ganz so einfach, weil die Gasflaschen hier ein anderes Gewinde haben. Es müsste also ein zusätzliches Adapter her und die britische Flasche nähme in der Heimat wohl niemand zurück. Zudem bin ich kein Fan von zuvielen „Umwegen“ der Gasleitung, ich bin bzgl. Gas eher übervorsichtig. Frieren müssen wir deswegen jedoch natürlich nicht. Abends etwas ein paar hoch heizen und dann unter der kuschlig warmen Decke bleiben, fertig. Zum Kochen (meist nur Kaffeewasser...) reicht es noch lange, der Herd benötigt einen Bruchteil des Gases im Vergleich zur Heizung.

Apropos Umtauschen. Heute sind wir unsere letzten abgelaufenen 10er-Pfundnoten los geworden. Nach und nach nahm man in den letzten Tagen immer mal wieder alte Noten an, teils ohne mit der Wimper zu Zucken, manchmal dank etwas freundlichem Nachfragen. Die zwei letzten wollten wir heute in Inverness loswerden, genug Shopping-Möglichkeiten gibt es hier ja.

Im ersten Souvenir-Shop (wie viele davon in Indischer Hand), war sich der junge Verkäufer zunächst sehr unsicher, fragte dann aber einen anderen Kunden (!), ob diese Noten noch gültig wären. Der wusste es nicht, war auch ein Tourist. Der Verkäufer meinte dann, wir könnten in London (klar... Bank of England = London) damit zahlen. Ich entgegnete ihm, dass wir nicht vorhaben, dorthin zu reisen und gab ihm dann halt einer andere Note, da er ziemlich ratlos schien.

Also zur Post, wir mussten ja noch Briefmarken haben. Dort nimmt man sie ja, wenn man etwas kaufe (wurde uns zumindest vor einigen Tagen in einer anderen Post erzählt). Blöd nur, wenn man für die Marken an einen Automaten geschickt wird. Der nimmt die alten Noten nicht mehr.

Dann halt unverrichteter Dinge (aber um £5 für vier Marken ärmer...) wieder raus und auf gut Glück hinein in die gleich gegenüber liegenden Royal Bank of Scotland. „Hallo könnten Sie bitte diese Noten wechseln?“ „Ja, selbstverständlich!“ Schwupps lagen zwei neue Plastikdinger vor mir. „Have a nice day“ und schon war's das. Es war natürlich nicht die erste „RBS“, in welcher wir gefragt haben, nur hat es hier vielleicht mehr altnotenbelastete Touristen...?! Danke, RBS! 👍

Irgendwie erleichtert und mit dem eigenartige Gefühl, ein klein wenig „reicher“ zu sein ging's zum Nachtessen (Pizza-Tag, darf auch mal sein...) und noch das eine oder andere Souvenir kaufen. Ziemlich cool, wenn man sich keine Gedanken um Platz im Koffer oder Übergewicht (zumindest koffertechnisch...) machen muss. Stauraum ist im WoMo noch reichlich vorhanden.

Eine schottische Kuscheldecke für £ 9.99 wurde auf dem Heimweg noch ergattert. Mit einer 20er-Note bezahlt (sind noch aus Papier... weg damit, bevor auch diese plötzlich verfallen!), gibt 10.01 Rückgeld. Uns was drückt mir die Dame in die Hand? Eine alte englische 10er-Note. „Eeehmmm... die möchte ich aber nicht, die ist nicht mehr gültig und wir haben schon genug Schwierigkeiten gehabt, unsere los zu werden!“ „Sorry, die Kasse ist schon zu, ich kann nicht mehr wechseln.“ „Ach so...? Ja gut, dann nehmen wir noch eine Postkarte für 30 Cents und eine andere 10er-Note, Dankeschön!“ 😏

Damit sollte sich die alles in allem ziemlich schräge Geschichte mit alten Banknoten nun hoffentlich erledigt haben!

Hier noch ein paar Eindrücke von Inverness. Von anderen als hässlichste Stadt Schottlands verschrien, gefällt es uns hier recht gut. Und es scheint, als putze man sich jedes Jahr ein bisschen mehr heraus. Gerade in der Umgebung des Campings werden in der Zeit von 2016-2020 22.5 Mio. Pfund für Umgestaltungen investiert. Der Rugby-Club ist bereits hergezogen, bald gibt es zur Stau-Entlastung eine zweite Schwing-Brücke über den Caledonian Canal mit neuen Zufahrtstrassen usw.








Inverness Castle am River Ness







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